Fragen zum Fechtsport und Vereinstraining

1Was für Turniere gibt es?
Fechtturniere sind ganz unterschiedlich - je nachdem, ob man aus Spaß antreten möchte, oder ein Ziel verfolgt wie z.B. die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Es gibt Spaßturniere und Ranglistenturnieren (NRW-Rangliste, Nationale Rangliste, Europa-Rangliste usw.). Über Ranglistenturniere kann man Punkte auf der Nationalen bzw. NRW-Rangliste sammeln und sich durch entsprechende Platzierung für hochrangige Turniere (Deutsche Meisterschaften, Europa Circle Cadet, Weltmeisterschaften...) qualifizieren.
2Welche Altersklassen gibt ist?
Im Fechtsport gibt es verschiedene Altersklassen, die i.d.R. immer zwei Jahrgänge umfassen. Der Wechsel in die nächstältere Altersklasse erfolgt zu Beginn der neuen Saison nach der Sommerpause. Der Geburtsjahrgang ist also entscheidend für die Eingruppierung. U9: Kinder bis 9 Jahre. U11: Kinder von 10 bis 11 Jahre. U13: Kinder von 12 bis 13 Jahre. U15: Jugendliche von 14 bis 15 Jahre. U17: Jugendliche von 16 bis 17 Jahre. U20: Junge Erwachsene von 18 bis 20 Jahre. Senioren: Erwachsene SportlerInnen ab 20 Jahre. Veteranen: Erwachsene SportlerInnen ab 40 Jahre.
3Kann man auch in einer höheren Altersklasse starten?
Ja, das geht. Im Fechtsport kann man eine Altersklasse höher als die eigene starten, sofern sich die Turniertage (bei einem doppelten Start in beiden Altersgruppen) nicht überschneiden. Bedenken sollte man aber ggf. unterschiedliche Waffen. Die Jahrgänge U9 und U11 fechten mit Minidegen (Klingengröße 0), während ab der U13 standardmäßig große Degen gefochten werden.
4Muss man an Turnieren teilnehmen?
Eine Turnierteilnehme ist bei uns keine Pflicht. Fechter und Fechterinnen, die regelmäßig an Turnieren teilnehmen möchten und den Fechtsport als Leistungstraining ansehen, erhalten aber (nach der Grundausbildung) mehr Trainings- und Lektionseinheiten. Das Vereinstraining steht aber jedem Sportler zur Verfügung für Breitensport.
5Was sind Lektionen?
Bei Lektionen handelt es sich um eine individuelle Trainingseinheit im Rahmen des Fechttrainings, bei der ein Sportler 1:1 mit einem ausgebildeten Fechttrainer Aktionen erlernt, verbessert und auf komplizierte Technik des Fechtens eingeht. Lektionen sind besonders zum Erwerb neuer Fertigkeiten geeignet, da individuell auf den jeweiligen Sportler eingegangen werden kann. Die Dauer variiert je nach Bedarf und Aufnahmevermögen, liegt i.d.R. aber zwischen 15-45 min.
6Was für unterschiedliche Waffen gibt es?
Neben dem Unterschied zwischen Degen und Minidegen (für U9 und U11) gibt es beim Fechtsport allgemein 3 unterschiedliche Waffen, die sich nicht nur in der Ausrüstung, sondern auch im Fechtstil stark unterscheiden: Degen. Florett. Säbel. Beim Degen ist die gesamte Körperfläche Trefferfläche, d.h. statt nur die Brust des Gegners zu bedrohen, können auch anspruchsvolle Manöver wie z.B. Hand-, Fuß- oder Rückentreffer erlernt und ausgeführt werden. Beim Florett gibt es zusätzlich über der Fechtkleidung eine E-Weste, die nur Treffer auf der erlaubten Trefferfläche (Oberkörper) anzeigt. Die Waffen sind schmaler, die Hand ist weniger geschützt, da Hand- und Armtreffer nicht erlaubt sind. Beim Säbel handelt es sich (im Gegensatz zum Degen und Florett) um Hiebwaffen. Treffer werden also geschlagen und nicht gepickst. Wie beim Florett gibt es eine zusätzliche E-Weste, allerdings gilt der gesamte Körper als Trefferfläche, wobei die meisten Treffer auf Kopf oder Oberkörper abzielen. Am meisten unterscheiden sich die drei Waffen allerdings im sogenannten Angriffsrecht. Dadurch werden Treffer ungültig, wenn der Sportler im Moment des Treffens nicht bzw. nicht mehr über das Angriffsrecht verfügt. Beim Degen entfällt diese Regelung. Da zählt jeder Treffer, auch Doppeltreffer.
7Wann braucht man eigene Fechtausrüstung und wie teuer ist das?
Im Rahmen des Trainings bietet der Verein Fechtausrüstung an, die als Anfänger bzw. Neuankömmling ausgeliehen werden kann. Nach ca. einem Jahr sollte man allerdings anfangen, sich eigene Ausrüstung zuzulegen, damit die ausgeliehenen Klamotten an neue Anfänger weitergegeben werden können. Am besten eignet es sich, nach und nach, z.B. an Geburtstagen oder Weihnachten, sich die Erstausrüstung zu wünschen, da diese leider (insbesondere seit der Inflation und durch Lieferengpässen) recht kostspielig ist. Bei einer vollständigen, neuen Ausrüstung (Maske, Fechthose, Fechtjacke, Unterziehweste, Handschuh, Degen, Körperkabel ggf. Brust-/Tiefschutz) muss man mit ca. 700-800 Euro rechnen. Vor allem bei Kindern empfiehlt es sich, einige Kleidungsstücke gebraucht zu erwerben, da sie sehr schnell aus Kleidungsgrößen rauswachsen können. Neue Ausrüstung erhält man am besten bei Allstar/Uhlmann oder Leon-Paul (sehr zu empfehlen für Körperkabel, der Rest leider deutlich teurer) im Online-Shop oder während des Hagener Heimturniers, wo ein Ausrüster Vorort ist (der genaue Termin kann von Jahr zu Jahr variieren).
8Warum sollte ich mich für das Degenfechten in Hagen entscheiden?
Weil bei uns im Verein jeder seinen fechterischen Weg perfekt beginnen kann. Von Schülern, die einen Sport finden wollen, an dem sie Spaß haben, bis zu Sportlern mit dem Traum, ganz oben mitspielen zu können. Jeder bekommt bei uns die Förderung, die er braucht. Das Vereinsklima ist - in, sowie außerhalb der Fechthalle - entspannt und angenehm. Mit verschiedenen Aktivitäten an turnierfreien Wochenenden wird nicht nur der Spaß, sondern auch der Zusammenhalt der ganzen Vereinsgruppe verstärkt. Zu den möglichen, freiwilligen Aktivitäten gehört z.B. Klettern im Hochseilgarten, Grillen und Fußballspielen beim Sommerfest auf dem TSV-Gelände, Kürbisschnitzen, Escape-Room, Bowling, Lasertag, Trampolinhalle, Kanutour im Sommer, Theaterfechten.
9Muss ich an allen Trainingstagen kommen?
Es kommt ganz darauf an, was man mit dem Fechten erreichen möchte, aber grundsätzlich muss man natürlich nicht an allen Trainingsabenden teilnehmen. Je nachdem, wie alt man ist, wären drei Tage sogar zu viel und kontraproduktiv, da sich der Körper gar nicht vernünftig von einer Trainingseinheit erholen kann. Man kommt einfach, wann man kann und möchte, insbesondere wenn man noch andere Hobbies und außerschulische Aktivitäten hat. Für Leistungssport - und demnach einen regelmäßigen Lektionsanspruch - sollte man allerdings mind. 2x die Woche anwesend sein.
10Was hilft gegen Muskelkater vom Training?
Muskelkater nach dem Training, besonders wenn man neu mit einer Sportart startet, ist ganz normal und kann einige Tage andauern, bis sich die Muskulatur erholt hat. Durch neue Belastung ist der Körper gezwungen, sich an diesen muskulären Anspruch zu gewöhnen und entsprechend anzupassen. Das Fechten ist sehr belastend für die Beinmuskulatur. Laut Erfahrenswerten dauert es ca. 6 Monate regelmäßiges Training, bis sich der Körper an die Beinarbeit gewöhnt hat und nicht mehr mit schlimmem Muskelkater reagiert. Währenddessen kann man die Muskulatur z.B. durch Massagen mittels Faszienrolle, heiße Badewannen und Hochlegen unterstützen. Außerdem sollte bei sportlicher Tätigkeit auf ausreichend Elektrolyten- und Proteinzufuhr, sowie ggf. Magnesiumeinnahme geachtet werden.